Dipl. Ing. Gottfried Stadlmann - 75 Jahre
Gottfried Stadlmann wurde am 27.
1. 1940 als Sohn des Verwalters des Fürst Liechtensteinischen Gutsbetriebes in
Riegersburg geboren. Nach dem Besuch der Volksschule absolvierte er das
Bundesrealgymnasium in Fürstenfeld, leistete seinen Präsenzdienst beim
Bundesheer, studierte ab dem WS 1960/61
an der Hochschule für Bodenkultur Forstwirtschaft und schloss sein Studium im
Dezember 1965 ab.
Anfang 1966 wurde er bei der
Agrarbezirksbehörde Graz aufgenommen und vorwiegend in der Abteilung für
Teilungen und Regulierungen von Agrargemeinschaften in den Bezirken Bruck und
Mürzzuschlag eingesetzt. Im Jänner 1976 wechselte er in die Fachabteilung für
Forstwesen. In der Landesforstdirektion wurde er mit verschiedenen Aufgaben
betraut und war auch 10 Jahre in der BFI Hartberg für die Rodungen und Waldfeststellungen
verantwortlich. Seine Beförderung zum Regierungsoberforstrat erfolgte 1977.
Ab 1980 übernahm OFR Stadlmann
neben der Statistik, Naturschutz auch die Jagdagenden und wurde jagdlicher
Amtssachverständiger, wobei Berufungen gegen Abschusspläne,
Jagdgebietsfeststellungen, Errichtung und Betrieb von Rotwildfütterungen u.
Wintergattern sowie die Wildschäden die
Schwerpunkte waren. Es blieb dabei nicht nur bei der Abgabe von Amtsgutachten,
sondern OFR Stadlmann erarbeitete für diese heiklen Sachbereiche allgemeine
Grundsätze für die Errichtung und den
Betrieb von Rotwildfütterungen und Wildwintergatter, als auch Richtlinien für
die Beurteilung von flächenhaften Gefährdungen des forstl. Bewuchses durch
jagdbare Tiere nach § 16 Forstgesetz. Dank der fundierten fachl. Kenntnisse,
seiner Kontakt- und Kommunikationsfähigkeiten, seiner großen Geduld bei öfter
mühsamen Gesprächen mit so manchen
Jagdfunktionären oder Jagdberechtigten wurden unter Einbindung der Wissenschaft
(Univ. Prof. Reimoser u. Gossow sowie
Forstl. Bundesversuchsanstalt) Richtlinien erarbeitet, die auch von
einigen Bundesländern und dem Bund weitgehend übernommen wurden.
Die kartenmäßige Erfassung aller
Jagdreviere in der Steiermark mit nachfolgender Digitalisierung war ein
wesentl. Fortschritt und ist für den Forstdienst, die Jägerschaft und auch für
die Grundbesitzer eine vielverwendete Grundlage.
Mit den Kollegen der LFI und
BFIs wurde unter seiner Koordination eine Reorganisation des
Forstdienstes (REFORST) mit dem Ziel erarbeitet, alle Verfahrensabläufe mit
anderen Dienststellen des Landes zu koordinieren und Verfahren
Formulare in allen Bezirken einheitlich sowie effizient zu gestalten.
Durch die Möglichkeiten der EDV und die Ausstattung aller Mitarbeiter des
Behörden-Forstdienstes mit den entsprechenden Geräten konnte das Projekt sehr
erfolgreich abgeschlossen werden und
wurde zum Vorläufer für die Reorganisation der gesamten Landesverwaltung.
OFR Stadlmann war auch viele
Jahre Mitglied des Landesagrarsenates und Prüfer bei den Aufsichtsjägern.
Durch die Tätigkeit seines Vaters
als Verwalter eines Gutsbetriebes war er von Jugend an mit der Land- und Forstwirtschaft sowie der Jagd verbunden, pachtete vor ca. 30
Jahren ein landwirtsch. Gut und befasste sich besonders mit der Zucht und
Haltung von Pferden. Vor 15 Jahren kaufte er einen kleinen bäuerlichen Betrieb
in der Oststeiermark, den er mit seiner Frau
bewirtschaftet.
Seit 1980 ist Gottfried Stadlmann
auch gerichtl. beeideter Sachverständiger für die Sachgebiete Wald-u.
Forstwirtschaft sowie Jagd. Bedingt
durch die berufliche Erfahrung, den ausgeübten
agrarischen und forstlichen Tätigkeiten im eigenen Betrieb, der Jagd sowie
seiner gewissenhaften und objektiven Beurteilung ist er nach wie vor ein
gesuchter Sachverständiger.
Das sehr erfolgreiche Wirken von
Gottfried Stadlmann konnte nur
geschehen, weil er nicht nur mit seinen Kollegen, sondern besonders auch mit
den Betroffenen das Gespräch suchte bzw. führte und immer bemüht war, unter
Einhaltung der Gesetze, Verordnungen und Richtlinien, eine für alle tragbare
Lösung zu finden. Wesentlich war auch,
zwischen den Parteien zu vermitteln und nach brauchbaren, akzeptablen Lösungen
zu suchen.
Gottfried Stadlmann hat für die
Land- und Forstwirtschaft sowie die Jagd sehr viele richtungsweisende
Entscheidungen getroffen.
Der Steierm. Forstverein und
seine Kollegen danken ihm für die vielen
Jahre der vorbildlichen Zusammenarbeit und wünschen ihm für die Zukunft
weiterhin alles Gute, viel Gesundheit
und Zufriedenheit, damit er noch viele Jahre im Kreise seiner Familie
bei seinen Hobbys wie Wandern, Bergsteigen, Jagd, Reisen, Musik u.a Freude und Ausgleich findet.
Autor: Sepp Kalhs
31.03.2015, 14:17 MEZ
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