Am 2. 11. 1940 geboren, wuchs Josef Spörk in Fürstenfeld bzw. Ligist auf und studierte Forstwirtschaft an der Univ. f. Bodenkultur in Wien.Nach dem Abschluß 1963 arbeitete er 1964 bei Prof. Dr. Leibundgut an der ETH Zürich. Anschließend kam er als Forstassistent in den Forstbetrieb des Malteser Ritterorden und übernahm nach der Pensionierung seines Vaters 1970 die Leitung des Forstbetriebes.
Geprägt wurde der junge, wissbegierige Josef Spörk von seinem Vater, der zuerst das Revier in Fürstenfeld und ab 1950 den Gesamtbetrieb mit Sitz in Ligist führte. Vater Spörk suchte schon in den zwanziger Jahren in den Malteser Wäldern um Fürstenfeld neue, naturnähere Wege in der Waldbewirtschaftung. Josef Spörk jun. setzte diesen Weg fort, verfeinerte und ergänzte die waldbaulichen Maßnahmen hin zum Naturverjüngungsbetrieb mit einzelstammweiser Nutzung auf ganzer Fläche mit langfristiger Ausrichtung bzw. Orientierung an der „potentiell natürlichen Waldgesellschaft“. Er hatte auch immer das Produkt Holz und dessen optimale Verwertung (z.B. Schlägerungszeitpunkt) im Auge. Dieses Ziel war nicht nur auf die Mischwälder um Ligist, sondern auch auf die Fichtenwälder um Fürstenfeld und den Bergwald auf der Hebalm vorgegeben, sondern wurde auch durchgeführt. Neben den waldbaulichen Maßnahmen mussten auch die vom Orden festgelegten wirtschaftlichen Vorgaben erfüllt werden. Um den angestrebten waldbaulichen Erfolg zu erreichen war es auch notwendig als Feinerschließungsnetz viele Rückewege zu bauen und durch eine konsequente Schalenwildjagd auf tragbare Wildstände zu achten.
Doktor Spörk hat sein Wissen und seine Erfahrungen, die er sich durch Fleiß, Neugier, Mut, konsequente Umsetzung und begleitende Kontrolle erworben hat, in zahlreichen Seminaren, Publikationen, Exkursionen und Vorträgen vielen Interessenten weitergegeben. Seine waldbaulichen Maßnahmen im Forstbetrieb der Malteser haben sich weit über die Steiermark hinaus verbreitet. Es wurde nicht nur das Antlitz des steir. Waldes positiv verändert, sondern auch das Innere des Waldes durch erhöhte Diversität und gesunde, stabile Strukturen wesentlich verbessert, womit den ständig zunehmenden Gefährdungen durch die Umwelt besser widerstanden werden kann. Schon sehr früh hat Josef Spörk durch seine naturnahe, ökologische Waldbewirtschaftung Brücken zum Naturschutz geschlagen und wesentlich beigetragen, dass die Forstwirtschaft in der Steiermark eine sehr gute Zusammenarbeit mit vernünftigen, realistischen Naturschützern und Organisationen hat.
Im Jahre 1990 wurde er für sein Wirken mit dem Umweltpreis des Landes Steiermark ausgezeichnet nund 1995 erhielz er den Staatspreis für vorbildliche Waldwirtschaft. Im Jahre 1989 gründete er gemeinsam mit Waldbauprof. Mlinsek (Slowenien) u. FD Reininger Pro Silva Europa und baute 1992 Pro Silva Austria vorerst als Untergruppe des Fachausschusses Waldbau des Österr. Forstvereines und dann als eigenständigen Verein auf, deren erster Vorsitzende er war (nunmehr Ehrenpräsident).
Die Anerkennung seiner beruflichen Tätigkeit, die ökosystemare Waldbewirtschaftung, seine wissenschaftliche Arbeiten und auch seine intensive Fortbildung von Waldbesitzern, Forstleuten und Naturverbundenen erfolgte 1998 mit der Berufung als ordentlicher Professor an den Lehrstuhl für Waldbau an der Universität für Bodenkultur. Auch hier hat er neue Wege beschritten und einen Teil seiner Vorlesungen in den Wald verlegt, wobei er auch das E-Learning einführte. Seine langjährigen praktisch und wissenschaftlich durchgeführten Arbeiten und Forschungen im Forstbetrieb konnte er einer großen Anzahl von Studenten weitergeben und sie auch bei ihren Diplomarbeiten oder Dissertationen wissenschaftlich begleiten. Das Waldbau Institut zählte zu den ersten Universitäts-Instituten, die sich nach internationalen Qualitätsstandarts (ISO) zertifizieren ließen. Prof. Spörk konnte mit seinem Wissen und Methoden die Studenten für den Waldbau begeistern.
2004 beendete er seine Lehrtätigkeit an der BOKU und kehrte nach Ligist zurück. Er blieb nicht untätig sondern betreibt ein forsttechn. Büro und wird sehr oft als forstlicher Berater oder Vortragender gerufen.
Der Steierm. Forstverein dankt seinem verdienstvollen Mitglied, Prof. Dr. Josef Spörk, der 20 Jahre dem Ausschuß, 3 davon als Obmannstellvertreter, angehörte, sehr herzlich für seinen Einsatz für den Wald und die Waldbesitzer und wünscht ihm noch viele schöne Jahre im Wald und im Kreise seiner musikalischen Familie.