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Gerald Rothleitner bei seiner Präsentation vor dem Forstökonomischen Forum © R. Spannlang/Forstzeitung

Forstökonomische Tagung 2024

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Ein Artikel von Robert Spannlang | 08.11.2024 - 08:50
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Felix Montacuccoli war als Vortragender des Forstökonomischen Forums über Livestream zu hören und zu sehen. © R. Spannlang/Forstzeitung

Für zwei der ganz Großen der heimischen forstökonomischen Szene, Prof. Walter Sekot und Gerald Rothleitner, war es heuer pensionsbedingt der letzte aktive Auftritt auf Forstökonomischen Tagung. Bei allem Stolz über den Erfolg dieses von ihnen kuratierten Veranstaltungsformats schwang zumindest bei Walter Sekot auch Bitterkeit mit: „Die beiden Routiniers mit jeweils etwa 40-jähriger Erfahrung werden in etwa einem Jahr zeitgleich zu ersetzen sein. An der BOKU steht jedenfalls ein gravierender Kapazitäts- und Kompetenzengpass bevor – wenn es in Zukunft denn überhaupt einen forstökonomischen Fachbereich geben wird. Alle im Hinblick auf den Generationenwechsel eigens aktuell umfassend aufbereiteten Unterlagen wie Erhebermanual, Administratoren-Handbuch, Agendenkalender, Auswertungs- und Erhebungsdokumentationen können nur dann ihren Zweck erfüllen, wenn es jemanden gibt, der damit kompetent arbeiten und sich der Aufgabe im erforderlichen Sinne widmen kann. Das ist leider nicht in Sicht.“ Auch wenn es vonseiten namhafter anwesender forstlicher Funktionäre eine Zusicherung für die Fortführung des auch für die Arbeit der Regierung und der Forstbehörden wertvollen Forstberichtes gab, blieb die Frage nach einem konkreten Plan dafür offen.

Viel Unsicherheit blieb am Ende auch in Bezug auf die praktische Ausgestaltung der Entwaldungsverordnung. Wird es gelingen, die „offizielle Fristerstreckung“ durch das Europäische Parlament am 14. November zu erwirken, um mehr Zeit für die Klärung offener Fragen und die Behebung technischer Unausgegorenheiten im Online-Meldungssystem für die Einpflege der Sorgfaltserklärungen zu haben? Wird für Österreich als einem Land, das augenfällig nicht im Fokus einer Entwaldungverordnung stehen kann, tatsächlich der Status „geringes Risiko“ oder gar „null Risiko“ zu erwirken sein? Ist es besser, die erforderlichen Nummern für das In-Umlaufsetzen relevanter Holzprodukte – die Referenz- und die Verifikationsnummer – lieber für den jährlichen Einschlag oder für einzelne Einschlagsprojekte zu beantragen? Wie sollen das alles kleine Forstbetriebe administrieren? Sollen Dienstleistern, denen das Handling dieser wichtigen Nummern von Holzabnehmern übertragen wurde, die erforderlichen Auskünfte vom Holzlieferanten erteilt werden, wenn dieser doch die Verantwortung dafür behält? Was tun, wenn ein Forstbetrieb, der Nummern für ein bestimmtes Erntevolumen beantragt hat, dann doch über oder unter dieser Marke bleibt? Diese und andere Fragen sorgten dafür, dass im Wappensaal der Forstschule Bruck die Betriebstemperatur ansehnlich hoch blieb. Frieren musste dabei tatsächlich niemand.