Aufgrund der hohen Nachfrage ist die Entwicklung am Schnittholzmarkt als äußerst gut zu bezeichnen. Der vom Holzkurier erhobene Absatzindikator, der die Nachfrage nach Sägeprodukten abbildet ist seit dem Sommer stetig am Steigen, und erreichte im November mit 111,5 % Punkten ein Niveau wie zuletzt im September 2018.
Die Rohstoffverfügbarkeit wird durch die rückläufigen Schadholzmengen im Jahr 2020 und die bisher fehlenden Anreize der Industrie zu einem zentralen Thema in den Werken. Langsam machen sich jedoch diese guten Entwicklungen beim Schnittholz auch bei den Waldbewirtschaftern bemerkbar.
Die Blochholzpreise in der Steiermark steigen bei den frischen AC Qualitäten weiter an. Die aktuell erhobenen Fichtenpreise weisen ein Niveau bis 83,- Euro pro Festmeter aus. Informell werden bereits für größere Partien Preise um die 85 Euro kolportiert. Die Versorgungssituation in den Sägebetrieben ist Großteiles noch als zufriedenstellend zu bezeichnen, dennoch könnte ein für diese Jahreszeit durchaus üblicher Wetterumschwung die Versorgung markant beeinflussen. Der Einschlag im Kleinwald als weiterhin als unterdurchschnittlich zu bezeichnen. Die Durchschnittserlöse der Lieferungen sind - trotz Zugeständnissen im Leitsortiment - durch die stark reduzierten Preise in den schlechteren Cx und den schwächeren Durchmesserklassen weiter unter Druck. Es ist und bleibt in diesem Bereich eine einzelbetriebliche Entscheidung ob die Rahmenbedingungen des Marktes und die Situation im Betrieb eine Forcierung der Pflegemaßnahmen und Ernteeingriffe zulassen.
Die Absatzschwierigkeiten bei den Koppelprodukten Industrie- und Energieholz bremsen überdies das Marktgeschehen. Aufgrund der geringen Produktion gibt es keine Waldlager. Ein Indiz, dass sich die Nachfrage steigert ist, dass die Rundholzübernahme derzeit als passend empfunden wird.
Auch die Baumart Kiefer lässt sich wieder einigermaßen vermarkten, wobei sich die Preise noch nicht erholt haben.
Im Laubholzbereich zeichnet sich abermals eine rege Nachfrage nach der Baumart Eiche ab, die auch preislich weitgehend konstant bleibt. Preisreduktionen und Absatzschwierigkeiten gibt es jedoch bei der Buche und der Esche. Die Fernostmärkte für das Buchenschnittholz sind zum Erliegen gekommen und bei der Esche kommt es durch Pilzschäden zu einem Überangebot am Rundholzmarkt.
Die Preise für die Koppelprodukte Industrie- und Energieholz stehen zu Beginn der Erntesaison vielen Pflegeeingriffen entgegen. Die geringen Produktionsmengen finden rasch Absatz, wobei sich Revisionsstillstände in den Zellstoffwerken nicht allzu stark auf die Rundholzanlieferungen auswirken sollten.
Energieholz das unter bestehenden Verträgen geliefert wird, wird mit auskömmlichen Preisen abgegolten. Frei am Markt verfügbares Energieholz kann derzeit nicht zu zufriedenstellenden Preisen vermarktet werden.
Für die aktuelle Erntesaison kann man durchaus ein weiteres Ansteigen der Preise erwarten. Zu beachten ist jedoch, dass das sich die labile Marktsituation durch etwaige Kalamitäten sehr schnell wieder drehen kann. Die langsamen Preiszugeständnisse wären dann wohl wieder schnell verpufft.